Szenische Weihnachtslesung in der Jugendabteilung der JVA für Frauen Vechta
KURZBESCHREIBUNG
Die Theaterpforte – die Knastbühne hat vom 04.12-08.12.2023 eine Projektwoche zum Thema „Weihnachten“ in der Jugendabteilung der JVA für Frauen Vechta abgehalten. Anstatt des Schulunterrichts wurde innerhalb einer Woche eine szenische Weihnachtslesung mit bis zu sieben Mädchen erarbeitet. Das Programm beinhaltete jeden Tag ein Warm Up, Improvisationen, Arbeiten an festen Texten und ein Cool Down. Der erste Teil der Projektwoche konzentrierte sich auf Gruppen-, Vertrauens- und Konzentrationsübungen, die anhand verschiedener Schauspieltechniken und freien Improvisationsaufgaben durchgeführt und trainiert wurden. Im Zweiten Teil der Woche lag der Fokus auf der Arbeit mit festen Texten, die dann gemeinsam zur szenischen Weihnachtslesung ausgearbeitet wurden.
Am letzten Tag der Projektwoche führten die Mädchen die erarbeiteten Texte vor der Abteilungsleitung und Bediensteten auf. Die Aufregung der Mädchen verwandelte sich in Freude und nach der Vorführung in Stolz, den Mut aufgebracht zu haben, andere Facetten von sich gezeigt zu haben.
STIMMEN DER TEILNEHMENDEN
Die Teilnehmerinnen haben ihre anfängliche Skepsis schnell über Bord geworfen und sich immer mehr aus der eigenen Komfortzone getraut. Konflikte untereinander konnten sie beiseiteschieben und sich stattdessen unterstützen und helfen. Somit wurde eine Atmosphäre geschaffen in der sie sich ohne Druck und Konsequenzen ausprobierten. In ihrer Freizeit haben sie freiwillig weiter gelernt, geschrieben und sich beispielsweise einen passenden Weihnachtsrap ausgedacht. Die Schauspielübungen, die Beschäftigung mit sich selbst und die Erfahrung in andere Rollen zu schlüpfen, hat den Mädchen viel mit auf den Weg gegeben. So wurde am Ende des Workshops eine kurze Bewertung des Programms abgefragt, die sehr positiv ausgefallen war. Die Teilnehmerinnen waren sich einig: der Workshop hatte “mal was ganz anderes und vor allem Spaß“ geboten.
STIMMEN DER JVA
Auch die JVA hat sich sehr positiv geäußert. Die Mädchen haben sich im Laufe der Woche immer mehr geöffnet, zapften ihre Kreativität an und waren mit Mut und viel Freude dabei. Auch während der Aufführung haben sie sich bei erhöhter Aufregung authentisch und engagiert gezeigt. So wurde sicherlich etwas an ihrem Selbstbewusstsein und ihrer künstlerischen Entfaltung gearbeitet und positive Erfahrung außerhalb ihrer Komfortzone gesammelt.